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Halloween und die Sterne

Wie Halloween astronomisch eingeordnet werden kann.

Wie Halloween astronomisch eingeordnet werden kann.

Ursprung und keltische Astronomie

Halloween geht auf das keltische Fest Samhain zurück, das den Wechsel vom Sommer zur dunklen Jahreszeit markiert. Samhain wurde vermutlich in der Nacht zum 1. November gefeiert – etwa halbwärts zwischen Herbst-Tagundnachtgleiche und Wintersonnenwende (dem Gegenstück zur Sommersonnwende), was ihn zu einem der sogenannten „cross-quarter days“ im Bauernjahr macht. Diese Zeitpunkte haben einen astronomischen Bezug, weil sie sich nach dem Sonnenstand und Himmelslauf richten.

Meteorschauer und Himmelsereignisse

Rund um Halloween sind jedes Jahr die Meteorschauer der Orioniden und Tauriden aktiv. Besonders bekannt sind die sogenannten „Halloween-Feuerbälle“ der Tauriden, extrem helle Meteore, die den Nachthimmel erleuchten können. Hinzu kommen in manchen Jahren seltene Kometen, die gerade um diese Zeit bei klarem Himmel häufig gut zu sehen sind.

Gruselige Himmelsobjekte und Traditionen

Astronomische Objekte, die mit Geistern oder Monstern assoziiert werden, inspirieren regelmäßig Halloween-Beiträge großer Sternwarten. So werden Nebel, Galaxien oder Sterne wie Beteigeuze (als „dämonischer Stern“ bezeichnet) in den sozialen Medien zu Halloween als „geisterhaft“ vorgestellt. Auch das Hubble-Teleskop und andere Institutionen zeigten traditionell zu Halloween „spooky“ Weltraumbilder, etwa von Nebeln in Gespensterform oder Galaxien mit verzerrten Gesichtern. Im Jahr 2024 gab es auch ein kleines Halloween-Special auf der Internationalen Raumstation mit Kuriosem.

Mond- und Sonnenbezug

Die wichtigsten keltischen Feste wurden nach dem Stand von Sonne und Mond gefeiert, insbesondere Samhain als Neumond- oder Schwarzmond-Fest. Die exakte Beobachtung von Sonnenaufgängen und Mondphasen diente dazu, die günstigen Tage für Rituale und Feste zu bestimmen. So wurde Samhain ursprünglich nach dem elften Schwarzmond des keltischen Jahres gefeiert, also nahe dem Neumond im späten Oktober oder frühen November.

Ursprung: Samhain als Vorläufer von Halloween

Samhain war eines der vier großen Jahresfeste der Kelten und galt als Nacht, in der die Grenze zwischen der Welt der Lebenden und der Toten besonders dünn war. Die Menschen glaubten, dass Geister, Ahnen und andere Wesen in dieser Nacht auf die Erde zurückkehren könnten. Zur Abwehr böser Geister wurden große Feuer entzündet, Kostüme getragen und Gaben verteilt – Bräuche, die heute fester Bestandteil von Halloween sind.

Illustration eines keltischen Dorfes in dessen Mitte ein großes Fest-Feuer brennt

Christianisierung und Transformation

Mit der Christianisierung Irlands und Britanniens wurden die keltischen Rituale offiziell verboten, aber viele Elemente von Samhain wurden ins christliche Fest Allerheiligen (All Saints’ Day, 1. November) integriert. Der Abend vor Allerheiligen wurde „All Hallows’ Eve“ genannt und entwickelte sich schließlich zu „Halloween“. Die Feier fand weiter am 31. Oktober statt und übernahm vieles von den Samhain-Traditionen – etwa das Verkleiden, das Ausschnitzen von Rüben (später Kürbissen) und das Sammeln von Gaben.

Samhain, Halloween und Allerheiligen haben mehrere astronomische Bezüge: Sie liegen im Kalender nahe dem sogenannten „Cross-Quarter Day“, also halbwegs zwischen Herbst-Tagundnachtgleiche und Wintersonnenwende, und markieren damit einen wichtigen Punkt im jährlichen Sonnenlauf.

Was sind Cross-Quarter Days?

Cross-Quarter Days teilen das Jahr in acht Abschnitte: Sie liegen jeweils auf halbem Weg zwischen den vier Hauptpunkten (Sonnenwenden und Tagundnachtgleichen). Die wichtigsten sind:

  • Imbolc (ca. 1. Februar, zwischen Wintersonnenwende und Frühlingstagundnachtgleiche)
  • Beltane (ca. 1. Mai, zwischen Frühlings-Tagundnachtgleiche und Sommersonnenwende)
  • Lammas/Lughnasadh (ca. 1. August, zwischen Sommersonnenwende und Herbst-Tagundnachtgleiche)
  • Samhain (ca. 1. November/Halloween, zwischen Herbst-Tagundnachtgleiche und Wintersonnenwende)

Samhain wurde traditionell am 31. Oktober oder mit dem elften Neumond des keltischen Jahres gefeiert, meist um die Zeit der astronomischen Mitte zwischen Tagundnachtgleiche und Sonnenwende. Diese Zwischenpunkte im Sonnenjahr wurden in vielen alten Kulturen als energetisch besonders bedeutsam angesehen und waren häufig Anlass für Rituale und Feste.

Samhain („Halloween“) fällt exakt in die kalendarische Mitte zwischen Herbst-Tagundnachtgleiche und Wintersonnenwende, das heißt auf einen astronomisch bedeutsamen Übergang in die dunkle Jahreshälfte. Die Position der Sonne, die sich immer weiter südlich bewegt und die Tage deutlich kürzer macht, wurde in alten Kulturen mit dem Rückzug der Lebenskraft und dem Kontakt zur Anderswelt (Ahnen, Geister) verknüpft.

Astronomische Bezüge weiterer Cross-Quarter Days

Alle Cross-Quarter Days orientieren sich ebenfalls am Jahreslauf der Sonne und hatten astronomische Bedeutung:

  • Imbolc markiert das „erste Licht“ nach der langen Winternacht, mit der Sonne langsam höher am Himmel.
  • Beltane steht für den Start der warmen Jahreszeit, wenn die Sonnenbahn bereits hoch ist.
  • Lammas/Lughnasadh fällt in die Zeit, in der die Sonne noch stark scheint und die Ernten beginnen.
    Ursprünglich wurden diese Feste oft anhand des tatsächlichen Sonnenstands oder Mondphasen bestimmt, weniger nach dem fixen Kalenderdatum.

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